(tumbleweed/alive)
das
projekt "mouth" wirkt aus der zeit gefallen, ein echo vergangener
spacewelten. psychedelic der 60er steht da im vordergrund, aber auch
die prog bands der 70er – in erster linie "pink floyd". die
instrumentierung inkl. hammond orgel ist zwar eher 60er, aber gerade
der 16-minütige opener und titel track "vortex" mutet wie
ein querschnitt durch beinahe alle 70er "pink floyd"-alben
seit "dark side of the moon" an. spacige sounds stehen dabei
stets im mittelpunkt, seien es wah-wah gitarren oder synthies.
die songs sind selten kurze songs, sondern eher tracks, die in ausufernden
improvisationen gipfeln. die kürzeren "parade" und "mountain"
bemühen 70er us-rock. das epische endstück "epilogue" beginnt
düster schwerfällig und endet in mehreren instrumental-parts – da darf
auch am ende die sitar nicht fehlen.
ja, das trio aus köln hat sein musikgeschichtlichen hausaufgaben gemacht!
das hört man an alle ecken und enden der platte. das machen sie alles
auch ziemlich gut und authentisch. doch wo andere bands den brückenschlag
in die jetztzeit versuchen und/oder bekannte mittel neu ordnen, beschränken
sich "mouth" zu sehr auf das abhaken von klischees. selbst
der albumtitel ist eines.
so ist "vortex" eine gute platte, die sich aber mit reinem
epigonentum begnügt und daher keinen wirklich bleibenden eindruck hinterlässt.
mit etwas mehr eigenen ideen könnten "mouth" aber ganz groß
werden!
(volker kindt)
vortex
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