home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

primus - the desaturating seven

(pias/ato/rough trade)

primus - the desaturating sevenklassische gitarren/bass/schlagzeug rockbands haftet ja längst der ruch von ausgestorbenen dinosauriern an. eigentlich unverständlich, gibt es doch einige wirklich interessante bands, für die sich aber aus ebenso unverständlichen gründen niemand (mehr) zu interessieren scheint. "primus" hatten vor jahrzehnten diesen einen hit: "too many puppies". danach wurde es ruhig in der breiten öffentlichkeit. dabei schickte sich gerade kopf und einziges dauermitglied der band les claypool seit jeher an, neue musikalische ufer zu erkunden. vielleicht auch deswegen wurde es ruhig: einige veröffentlichungen waren doch etwas anstrengend.
nach einem äußerst spannenden musikalischen ausflug mit sean lennon als "les claypool lennon delirium" kehrt claypool zu seiner angestammten band zurück. weiterhin dabei: claypools nörgelige irre stimme, der prägnante slapbass und diese seltsamen arrangements. inspiriert von den geschichten der "regenbogenkobolde" (rainbow goblins) musizieren die drei herren auf "the desaturating seven" zwischen prog, 60ties psych, kraut, punk und experimenteller musik vor sich hin. das ergebnis gibt sich gleichermaßen überraschend poppig wie ungewöhnlich.
besonders auch: die immer politischen anspielungen. ja, kritisch war die band immer. erfreulicherweise bringen sie ihre kritik aber nicht plump oder plakativ zum ausdruck, sondern subtil oder verpackt in irren geschichten.
gitarrenrock ist weit davon entfernt, ein sterbender dinosaurier zu sein. man muss nur die richtigen bands hören. und "primus" sind ganz sicher eine davon!

(volker kindt)

primus @ world wide web