seasurfer - under the milkyway... who cares?
(saint marie records)
als
vor fast drei jahren die hamburger shoegazerband seasurfer um bandchef
dirk knight ihr debutalbum "dive in" unter nichtbeachtung
der hiesigen musikmedien herausbrachte, war gar nicht abzusehen was
für ein juwel sie da geschaffen hatten. vor allem aber im letzten jahr
wuchs die weltweite aufmerksamkeit noch einmal und bescherrte starken
songs des debuts wie "stay", "we run" oder "cloudjumping"
auf youtube beachtliche klickzahlen.
sängerin dorian e. wurde in der weltweiten shoegazer-szene schon als
die neue "german brian molko" gefeiert und man lechzte nach
einer tour. doch dazu kam es nicht, da dorian e. kurz nach veröffentlichung
des debuts ausstieg. eine kleine tour im frühjahr 2015 setzte ein lebenszeichen,
ehe auch diese besetzung wieder auseinanderbrach. dirk knight forcierte
seitdem seasurfer zu seinem eigenen bandprojekt und verabschiedete sich
vom gedanken des bandkollektivs. über ein jahr bastelte er am nachfolger
von "dive in" und fand mit dem renommierten us-shoegazerlabel
saint marie records den richtigen partner.
auf "under the milkyway... who cares?" teilen sich nun zwei
neue sängerinnen die gesangsparts. und schnell wird deutlich, dass dorian
e. schwer zu ersetzen ist.
sicher, die sphärischen, sägenden shoegazer-gitarren brettern immer
noch wohlig gekonnt durch das werk wie man es aus hiesigen landen wohl
kaum sonst irgendwo hört und mit "too late for goodbyes" ist
auch eine richtig tolle shoegazer-single am start.
die macht und wucht des vorgängers erreicht "under the milkyway..."
zwar nicht. trotzdem enttäuscht das zweite album nicht und ist sicher
eine der besseren shoegazer-scheiben des jahres 2017 und sei daher jedem,
der diesem wunderbaren genre zugetan ist, sehr ans herz gelegt.
die band hat macht und magie und es bleibt zu hoffen das dirk knight
in zukunft mehr auf konzerte setzt. dann könnte aus dem derzeitigen
heiß gehandelten shoegazer-geheimtip etwas viel größeres entwachsen.
(benny ruess)
seasurfer
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