she-devils - she-devils
(secretly canadian)
ganz
so giftig grün wie die schwarzharrige ponybraut uns auf dem cover weiss
machen will, geht es bei she-devils doch gar nicht ab! eher findet sich
der kleine teufel im detail und sorgt hier und da auf dem gleichnamigen
debut "she-devils" für so etwas wie einen musikalischen doppelten
boden... zumindest vordergründig spielt das aus montreal stammende duo
audrey ann boucher und kyle jukka zunächst einmal einen gefälligen -
teils recht poppigen - indiesound. in kombi mit den schönen klaren wie
zeitgenössischen vocals von boucher - die mal etwas an björk, dann wieder
an emily jane white oder lykke li erinnern - gibt das eine schöne runde
sache und lässt mich wiederholt an das etwas in vergessene geratene
new yorker duo cults denken.
nimmt man sich aber weiter zeit und hört bei "she-devils"
genauer hin, entdeckt man hinter einer - wenn auch in abwechslungsreiche
arrangements gekleidete - eingängigkeit im hintergrund noch eine zweite
schleife. fast so, als laufe sie parallel die ganze zeit mit. ständig
passiert etwas in den songs, ein rauschen hier, gedoppelte drums dort,
sägende gitarrenparts. tatsächlich schaffen es she-devils mit diesen
kleinen soundspielereien und -ideen ihre songs lebendig und unterhaltsam
zu gestalten und damit einer zu großen - eventuell langweilenden - geschmeidigkeit
zu entgehen. gleichzeitig treiben es die beiden kanadier nie so weit,
dass popaffine hörer genervt von möglichen soundexzessen sein könnten
oder sie selber in der gefahr stünden ihre songs zu überfrachten. lediglich
zum ende scheint ihnen die puste auszugehen und die letzten drei songs
zünden nicht mehr so richtig. aber nun gut, geschenkt, dafür hatte ich
vorher bereits ne menge spass beim hören!
(marco flöß)
she-devils
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