(dead oceans/cargo)
sich
einer stilbildenden legende zu nähern ist immer so eine sache. vor allem,
wenn gefühlt alle ausflippen, weil diese legende ihr erstes album nach
22 Jahren herausbringt. kritik verbietet sich da vor ehrfrucht – zumindest,
wenn das werk nicht komplett daneben geraten ist. die gute nachricht:
"slowdives" comeback gelingt einigermaßen. einige stücke,
wie "star roving" etwa, sind sogar richtig gut geworden. bei
aller euphorie aber sollte man doch die kirche im dorf lassen.
ja, "slowdive" klingen anno 2017 immmernoch nach "slowdive"
und nach der arg langen zeit überraschend zeitgemäß. aber die zeit ging
auch nicht spurlos an der band vorbei. "sugar for the pil"
klingt wie ein durchschnittlicher neil halstead solo-song, nur etwas
mehr instrumentiert. "everyone knows" zeigt ein wenig das
dilemma der band: der track ist am dichtesten am alten flächigen 90er
bandsound dran; jedoch vermisst man die besondere magie irgendwie. am
stärksten wird das album, wenn die band ein wenig neues ausprobiert
wie in besagtem "star roving" oder in "fallen ashes".
in ersterem sind es die etwas anderen sounds und die treibende beats,
in letzterem die beinahe-reduktion auf klavierspiel, welche die stücke
andersartig machen.
"slowdive" sind zurück mit einem guten album, das dann aber
doch nur bedingt auf ganzer länge überzeugt und die frage aufwirft,
ob man so ein album auch nach jahren noch aus dem schrank zieht.
(volker kindt)
slowdive
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