william patrick corgan - ogilala
(bmg/warner)
william
patrick corgan aka billy corgan sagte jüngst in einem interview, musik
müsse etwas zu sagen haben und dürfe nicht nur aus einer quasi-oldie-show
bestehen. sie müsse – wie bei roger waters "the wall"-aufführungen
– neu kontextualisiert werden, oder es gelte neue wege zu beschreiten.
vermutlich ist dieser anspruch gerade für ihn selber schwierig zu erfüllen,
wird er doch noch immer als der ewige "smashing pumpkins"-sänger
wahrgenommen.
eine neu-kontextualisierung der "pumpkins", die wie kaum eine
andere us-band der 90er für alternative, ungestüme und kritische jugend
stand, wird für einen 50-jährigen vermutlich schwierig. daher versucht
corgan die zweite variante. das deutet auch die firmierung unter dem
vollen namen und nicht unter "billy" an. das war noch auf
seinem ersten solo album anders.
musikalisch setzt er auf reduktion: corgan singt allein zu akkustikgitarre
oder klavier, unterstützt hier und da von keyboard oder streichern.
das wars. keine band im klassischen sinne. als produzent ist da rick
rubin, der ja nicht nur johnny cash und neil diamond auf ihre akkustikgitarren
zurecht gestutzt hat, prädestiniert.
"ogilala" hört sich dann genau so an, wie man sich das vorstellt,
wenn der typische rick rubin sound auf billy corgan songs trifft. schwelgerisch
sind die melodien noch immer. und sie funktionieren in der reduktion
überraschend gut. ja, genau so stellt man sich einen geläuterten william
patrick corgan vor. hier und da denkt man ein wenig wehmütig an große
momente wie "1979" zurück. doch insgesamt funktioniert das
konzept und "ogilala" ist eine schöne herbstplatte geworden.
(volker kindt)
william
patrick corgan @ world wide web
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