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idles - joy as an act of resistance

(partisan records)

idles - joy as an act of resistancedie britische band "idles" war letztes jahr mit ihrem debüt "brutalism" wohl sowas wie die große überraschung am gitarrenhimmel schlechthin. nicht zuletzt wegen ihrer unglaublich energetischen und wilden live konzerte haben sie sich in kürzester zeit einen namen erspielt, der ihnen respekt bei indie poppern genauso wie bei hardcore fans und noch weit darüber hinaus einbrachte. lange war eine band nicht mehr so authentisch politisch und ehrlich wütend wie "idles".
dazu fügen sie eine ordentliche prise humor – man schaue sich nur einmal das video zu "stendhal syndrome" an! ganz wunderbar!
album nummer zwei stellt bei all der euphorie natürlich eine geradezu unmöglich zu meisternde herausforderung dar. nun ist es soweit. "joy as an act of resistance" ist immernoch sehr wild und durchgedreht. allerdings hatten die fünf wohl ein wenig angst vor der eigenen courage: wo sie sich auf "brutalism" noch einen dreck um irgendwas scherten, finden sich auf dem neuen werk auch einige deutlich zugänglichere stücke wie "danny nedelko", das an the-bands der frühen 2000er erinnert. "june" könnte auch von "interpol" stammen. die gesangsmelodien sind insgesamt mehr melodien und weniger reines geshoute. "great" könnte im refrain von den "hives" stammen. kurz: die "idles" haben in die große indie gitarren kiste gegriffen, um vielleicht ein breiteres publikum anzusprechen.
mitgrölen ist da garantiert, mir persönlich geht damit ein wenig die dringlichkeit verloren. aber das mag auch an mir liegen.

(volker kindt)

idles @ world wide web