(thrill jockey/rough trade)
wieder
so ein großer name, dem man sich nur schwerlich nähern kann, weil schon
so viel über "mouse on mars" geschrieben wurde. jene band,
die um die jahrtausendewende als der deutsche innovator und exportact
schlechthin gefeiert wurde, als reinkarnation des krautrock. das letzte
"richtige" album liegt mittlerweile 6 jahre zurück. andi toma
und jan st. werner aka "mouse on mars" haben es nicht eilig
und müssen sich schon längst nichts mehr beweisen.
nach so einer zeit und der ankündigung, über 40 gäste mit an bord zu
haben, steigt die erwartung aber trotzdem - besonders wenn die gäste
u.a. von "the national", "bon iver" und "beirut"
stammen oder amanda blank heißen.
zu der musik: zunächst hat man im eigenen studio mit schallrobotern,
percussionisten und ensemblemusikern experimentiert. so das info. live
sind die beiden ja seit jeher mit live schlagzeuger unterwegs gewesen,
selbst wenn die alben rein elektronisch waren.
den teilweise sehr eingewilligen und charakteristischen künstlerinnen
und künstlern haben die beiden bewusst raum gelassen. dazu lösen sie
konventionelle songstrukturen auf, wie man es von "mouse on mars"
kennt, überschreiten aber auch gerne mal die grenze zur modernen e-musik.
das macht es bislweilen nicht leicht, „dimensional people“ zu hören
bzw. sich darauf einzulassen. allerdings gelingt "mouse on mars"
ein kunststück: sie haben ein ausgesprochen modernes, zeitgemäßes und
innovatives werk geschafffen, wo andere künsterlinnen und künstler ihrer
generation innovationen oft nur noch hinterher hechten. insofern lohnt
es sich unbedingt, sich auf diesen bestimmt irren musikansatz einzulassen!
(volker kindt)
mouse
on mars @ world wide web
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