pram - across the meridian

(domino/goodtogo)
die
birminghamer band "pram" wird vor allem all jenen etwas sagen,
die in den 90ern deutlich sixties und easy listening beeinflusste bands
hörten. zu jener zeit erfreuten sie sich einer gewissen bekanntheit.
wegen der etwas kruden album- wie auch songstrukturen blieb der durchbruch
allerdings aus – anders als etwa bei den deutlich zugänglicheren "stereolab".
in den letzten jahren wurde es still um die band, und so liegt das letzte
album schon elf jahre zurück.
scheinbar aus dem nichts veröffentlichen sie nun "across the meridian".
so viel sei verraten: mit dem durchbruch wird es auch diesmal ganz sicher
nichts. teilweise soundtrack-artig spielen sich "pram" durch
ihre ganz eigene soundwelt. mal instrumental, mal mit gesang. dabei
lassen sie nicht viel aus. das album beginnt mit an balkan-musik erinnernden
bläsern, zu denen nach nur ein paar sekunden spacige synthies und eine
sitar hinzu kommen. das hört sich nach dem soundtrack eines schrägen
60ties b-movies an. "wave of translation" klingt nach warp-bands,
die chill-out sound versuchen. erst bei dem 5. track ("shadow in
twilight") hat man es dann mit einem typischen "pram"-song
zu tun: rosie cuckstons unverwechselbarer gesang trifft auf spröde und
ungewöhnliche 60ties arrangements. seltsam, dass sie das stück singt,
scheint sie doch der band inzwischen nicht mehr anzugehören.
einen neuen wesentlichen teil des "pram"-universums nehmen
bläser ein. das verleiht der musik bisweilen einen jazzigen charakter.
am überzeugensten sind "pram" aber, wenn sie so richtig spacig
werden und sich undefinierbare synthies, orgeln oder theremins ihren
weg in die gehörgänge suchen.
spannende platte, der ihr unbedingt mal ein ohr schenken solltet. aber
wie gesagt: "pram" sind so aus der zeit oder welt gefallen,
dass es mit dem erfolg auch jetzt wohl nichts werden wird...
(volker kindt)
pram
@ bandcamp
|
|