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st. michael front - end of ahriman

(staatsakt/universal)

st. michael front - end of ahriman"st. michael front" sind eine seltsame band. ästhetik, name und auch albumname deuten in eine düstere, esoterisch angehauchte richtung. dann wird noch ordentlich in die klischeekiste des neofolk gegriffen: akustikgitarren, rumpeliges trommeln, trompeten, an uniformen erinnernde hemden. das kennt man vom neofolk oder von epigonen wie "king dude". die band darauf zu reduzieren würde ihr aber nicht im geringsten gerecht werden. zu oft werden die klischees mit mariachi trompeten oder seltsamen ideen gebrochen. dann noch der gesang: der klingt wie eine mischung aus peter murhy ("bauhaus") und james dean bradfield ("manic street preachers"). hymnische, schwelgerische popmelodien werden dem hörer von gesang und instrumenten an alle ecken und enden um die ohren gehauen. aber ein einfaches popalbum ist "end of ahriman" trotzdem nicht. dann kommen wieder die snaretrommeln, die einen gar an "death in june" erinnern. und auch ein titel wie "thank you for nothing" weckt unangenehme erinnerungen an die "böhsen onkelz". hier wird etwas (zu) viel mit symbolen gespielt. bei den guten melodien könnten sich das "st.michael front" eigentlich auch sparen. aber gut.
es bleibt ein angenehmes pop album abseits von ausgetrampelten pfaden. wer hier eine ambivalenz herausliest, hat genau den kern der platte gefunden. mich lässt diese mischung ein wenig ratlos zurück.
noch zu erwähnen: der schon von ihrer ep "in the wake of a new dream" bekannte song "once" findet sich auch auf dem album.

(volker kindt)

st. michael front @ facebook