home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

interview - little man tate

little man tate : interview / di 06.06.06 / uebel & gefährlich hh

„little man tate“ klingt etwas ungewöhnlich. wie seid ihr zu diesem namen gekommen?

john windle (schmunzelt): wir haben uns wirklich den kopf zerbrochen als es so richtig los ging mit unserer musik. wir dachten: “hey, wir brauchen einen coolen namen…“. irgendwann schoss uns ‚little man tate’ in den kopf, nach dem gleichnamigen film (auf deutsch unter dem titel „das wunderkind tate“ bekannt – jodie foster spielt die mutter des schlaubergers tate). da geht es um einen kleinen jungen, der hochintelligent ist.

also bezeichnet ihr euch als genies?

john (lacht): ähm…naja, genies sind wir wohl nicht! eher das gegenteil…jetzt wo ich genauer drüber nachdenke, klingt der name der band wirklich etwas seltsam.

ihr kommt aus sheffield. eine bedeutende stadt in england, in der besonders die stahlindustrie boomt. ihr habt mal gesagt: „we live & love in sheffield!“. was macht diese stadt für euch also so besonders?

 john: das ist eine gute frage. es ist schwer zusammen zu fassen warum diese stadt für uns so speziell ist. die menschen dort sind ausgesprochen freundlich und „laid back“. vielleicht kann man’s so erklären: wenn man einmal fort geht aus dieser stadt, will man unbedingt wieder zurück. sheffield ist einfach einzigartig. warst du schon einmal in sheffield?

nein, leider nicht. ich war bisher nur in london und wales. den nördlichen teil von england habe ich noch nicht gesehen.

john: du solltest auf jeden fall mal nach sheffield kommen. es lohnt sich!

lass uns über eure musik sprechen. wie würdest du euren musikstil kurz & knapp beschreiben?

john: mmh, ich würde unsere musik als punkig bis funkig beschreiben. mit einer guten mischung aus 60’s & 70’s rock. und humor natürlich.

ja, ich finde eure musik bzw. eure texte vor allem ehrlich! ihr verarbeitet ja erfahrungen und alltägliche dinge…

john (erfreut): ja, genau. in unseren texten schreiben wir vorrangig über begebenheiten, die wir erlebt haben oder die freunde / bekannte erlebten. ehrlichkeit ist ein gutes stichwort.

welche bands beeinflussen euch bzw. haben einfluss auf euch?

john: da wären auf jeden fall die stone roses oder die sex pistols zu nennen, diese bands haben uns sehr beeinflusst. doch auch oasis oder pulp.

 die kommen doch auch aus sheffield, oder?

john: ja. eine großartige band.

was sagst du denn zu der „britischen invasion“ von bands, die ja auch zu uns nach deutschland schwappte?

john: oh ja…das bandaufgebot aus großbritannien ist zurzeit der wahnsinn. da sind wirklich großartige bands dabei – doch auch viel mist, wie ich finde! naja, das gibt’s ja überall… im moment gefällt mir zum beispiel die band „the feeling“ sehr gut.

eure single „what?what you got?” ist gerade erschienen. worum geht es in dem song?

john: kurz und knapp gesagt geht es um ein mädchen, die auf einen bestimmten typen steht, und umgekehrt. jedoch machen es beide komplizierter als es ist. es wird zu einer skurilen und zerfahrenen kombination.

das mädchen von dem du sprichst, existiert sie oder ist sie fiktiv?

john (grinst): ha, ich denke, da kann und darf ich aus bestimmten gründen nicht viel verraten. nur soviel: ja, es gibt sie wirklich und sie ist uns nicht gerade unbekannt…

(ich hake noch einmal nach, doch er will partout nichts verraten…)

gestern abend habt ihr bereits in berlin gespielt. zum ersten mal in deutschland auf der bühne?

john: ja, wir spielen zum ersten mal in deutschland und sind seeeehr aufgeregt. vor dem gestrigen gig waren wir ziemlich nervös! obwohl wir das eigentlich vor jedem auftritt sind.

und, wie war das konzert gestern? was sagt ihr zum deutschen publikum?

john: das konzert in berlin verlief gut. die deutschen sind sehr freundlich, wirkten beim konzert aufmerksam. das publikum scheint sich hier in deutschland nicht so sehr zu bewegen. die leute standen gestern da & haben zugeschaut. zumindest haben wir das so beobachtet, doch das ist völlig in ordnung…die deutschen sind cool!

ein guter schluss. da lässt sich nichts mehr hinzufügen! wir unterhielten uns noch ein wenig über hamburg. john erzählte mir, dass die jungs nach dem konzert noch um die häuser ziehen wollen, schließlich solle hamburg dafür bestens geeignet sein. in der tat...!

das konzert fing fast pünktlich auf die minute an, eine support band gab es nicht. die jungs von little man tate legten gleich gut los! nun verstand ich so langsam, was john meinte, als er sagte, dass die deutschen sich anscheinend nicht sehr viel bewegen!! die überschaubare meute schien mit den füßen am boden verwachsen zu sein! dabei lud die musik zum tanzen & schwofen ein! nach einigen songs fanden ein paar mädels aus der ersten reihe schließlich erbarmen und schunkelten so langsam mit…
auch die band gab ihr bestes, versuchte immer wieder mit dem publikum zu kommunizieren. so gab es beispielsweise hier & da ein paar anekdoten aus kind- und schulzeit… doch die witzigen geschichten schienen beim publikum nicht ganz anzukommen! fragend, fast hilfe rufend, drehten sich alle zum nachbarn um! grund hierfür war wohl eher die sprachliche barriere, merkwürdig, da john gut zu verstehen war! mmh… er versprach allerdings bis zum nächsten mal ein wenig deutsch zu lernen! ein mann, ein wort…

die jungs von little man tate zeigten sich nach dem auftritt im übel & gefährlich zufrieden. das konzert war gut, einziges manko war der sound! ein wenig zu laut war die musik, doch das scheint wohl eher am bunker zu liegen...auch das publikum war erfreut von der band, spendete ordentlich beifall…na also, geht doch!

(interview von kahü)

weitere interviews