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interview - david and the citiziens

nach einem soliden, guten, aber dennoch nicht unbedingt
euphorisierendem konzert im molotow zu ihrer neuen scheibe
'until the sadness is gone' hatte ich just nach dem gig die möglichkeit mit einem leicht drögen frontman david fridlund und alexander madsen bei ein paar astra-knollen ein paar worte zu wechseln und von den jungs aus dem süden schwedens kleine dinge über aussichten und vergangenheit zu erfahren.

ganz am anfang mal von mir eine ganz stumpfe frage an euch: was bedeutet david and the citizens? bezieht sich das etwa auf dich, david?

david: nun, dazu gibt es eine kleine geschichte. diese band formte nun mal ich um meine eigenen songs, will sagen: es ist mein projekt. ich hätte natürlich auch sagen können 'david fridlund & band', aber das wollte ich nicht, denn eine band ist einfach was anderes. 'citizens' fiel mir dann ein, als ich eine radioshow in schweden hörte, die 'the citizens receiver' hieß. ich fand das wäre ein guter name. zuerst hießen wir dann also david & the citizens receiver, aber nach einiger zeit merkten wir, das der name einfach zu lang ist und verkürzten ihn einfach.

wie lange hockt ihr denn nun schon miteinander rum und macht unter david & the citizens musik?

d.: nun, die band formte ich 1999, doch die gründungsmitglieder deren namen ich hier nicht nennen will - oh ich hörte die spielen morgen in berlin - stiegen zum großen teil plötzlich wieder aus, da sie glaubten mit einer anderen band aus stockholm mehr erfolg zu haben.
ich hatte schon einen gig in malmö gebucht und trommelte die jungs im eiltempo zusammen. seitdem sind wir beisammen, nur unser trompeter kam ende 2000 dazu.

wie ist eigentlich euer verhältnis zu anderen gruppen aus dänemark und schweden? man hört ja, daß dies besonders ausgeprägt sei. gibt es daheim zusammenarbeiten oder freundschaften, oder seit ihr mehr die eigenbrödler?

d.: also zu den leuten von eggstone haben wir ein wirklich gutes verhältnis und haben dort in deren tambourine studios in malmö aufnahmen gemacht. ich habe sie früher viel gehört, aber beeinflußt haben sie mich nicht unbedingt. genauso wie die cardigans, obwohl ich von denen nur zwei typen kenne.

sind da andere einflüße wie z.b. bands vom snap bzw. soap label oder so?

d.: ich weiß nicht wirklich wer mich so beeinflußt hat, vielleicht francis black und the pixies. ich weiß, das sagen alle in meinem alter oder? musik fing ich zu machen an, als ich nirvana hörte. ehrlich.

nun, ihr werdet in der europäischen presse ja immer wieder mit bright eyes und belle & sebastian verglichen. was sagt ihr dazu?

d.: ich lese seit über zwei jahren keine plattenbesprechungen mehr, außer meine eigenen, geschweige denn musikmagazine.
die geben mir langsam nichts mehr. nun, bob hund war ein großer einfluß auf mich. kennst du den hier?

klar, die sind doch bei euch neben kent die zweiten stadionrocker, oder?

d.: (lacht) ja, aber niveauvoller als kent, die für mich einfach nur noch selbstverliebte poser sind. sorry. aber es stimmt, in jeder plattenbesprechung werden wir mit bright eyes und belle & sebastian verglichen. was meinst du denn?

alexander: also, nach belle & sebastian klingen wir doch so
gar nicht, oder?

ich finde ihr klingt ein bißchen wie the pastels, galexico und diese anorak-pop-bands anfang der 90er.

d.: oh, das sagte mir neulich schon mal ein englischer musikjournalist, doch damals, anfang der 90er, war ich noch nicht so musikinteressiert. muß ich mir aber dann wohl mal anhören.

wie kam es eigentlich zu der zusammenarbeit mit molotow records?

d.: wir spielten hier im februar und ich denke die fanden uns so gut um unsere platte hier zu vertreiben. also ich glaube, mario fand uns klasse, hoffe ich zumindest.(lacht)

wo liegen eure weiteren ziele und planungen?

d.: nun, aufgrund eines weiteren vertriebes hoffe ich, daß wir nun mehr touren können. ich nahm gerade ein soloalbum auf, welches im dezember in schweden erscheinen wird.

... und darauf landen doch nicht etwa songs, die nicht den weg zu david & the citizens fanden, oder?

d.: oh, sie sind nicht so popig, sondern eher etwas ruhiger und melancholischer, denke ich. radiohitmusik ist das nicht.

danach wurde das interview von den anderen trinkfreudigen bandkollegen beendet und wir wurden stilsicher zum tresen geleitet, wo dieser nette abend einen fröhlichen abschluß fand.

(interview: benny ruess / 30.09.04 / molotow hamburg)

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