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interview - art brut

art brut - interview art brut - oder: die kunst ein auf eddie argos zugeschnittenes interview mit ian catskilkin zu führen

joachim: du trägst ein john moore (black box recorder) t-shirt!

ian: genau! die hat er in seinem haus gefunden, und ich fand ich sehe aus wie er zu der zeit damals, all die haare...er stimmte überein und gab mir eins zum tragen – ich trag's mit stolz! die band war ja ein wenig....aber es ist ein schönes t-shirt.

j: wie hast du ihn kennen gelernt?

eddie war fan. er mochte all die „black box recorder“-sachen und – wie gewöhnlich - anderes obskures zeug aus den 90ern, also hat er dafür gesorgt, dass er ihn (moore) findet. eddie hat das viel mit bands gemacht die er mag oder als teenager mochte. seit wir als junge erwachsene nach london zogen, hat er sie irgendwie gefunden.

er hat sie aufgespürt...

...genau! und freundschaften geschlossen.

kathrin: mittlerweile hat er ja ein ganzes netzwerk aufgebaut.

eben. er kennt john moore, luke haines, „carter usm“, alle bands, die er mochte. er ist immernoch sehr erfolgreich im bandbefreunden - sind wir alle irgendwie.

j: mit 14 in bournemouth hast du noch nicht darüber nachgedacht, mit frank black eine platte zu produzieren?

auf gar keinen fall!

k: hast du mit 14 überhaupt schon über frank black nachgedacht?

doch, irgendwie schon. ich stand voll auf heavy metal, aber andererseits hat mich alles interessiert, was aus der alternative szene kam. ich hab mir jede platte angehört die man mir vorspielte, und das meiste gefiel mir. die meisten dieser dinge haben mich über leute wie eddie, seinen bruder oder freunde erreicht. ich mochte die „pixies“ und „nirvana“, die ganze aufregende grunge-zeit. ich bin 28, 1994 war eine sehr glückliche zeit für musik. ich hab mir immer ausgemalt in einer metal band zu spielen, die hätte ich mir als von frank black produziert nicht vorzustellen gewagt. obwohl einige seiner solo sachen schon heftiger sind. ich liebe "los angeles", das hat was von metal. er mag metal bestimmt insgeheim, in betrunkenem zustand hab ich ihn mal danach gefragt.

j: stehst du insgeheim auch immernoch auf metal?

das ist gar nicht geheim! ich kann zwar all den neuen bands nicht folgen, seit ich nicht mehr im plattenladen arbeite ist es schwierig geworden. jetzt hab ich ein wenig den anschluss an das ganze metal ding verloren. bis zu einem gewissen alter macht sich das ganze ja auch ganz gut, aber dann sieht es doch irgendwie kacke aus.

j: wie wrestling!

ab einem bestimmten punkt tatsächlich. der style des genres hat seine grenzen ja auch schnell erreicht. ist ja auch langweilig, sich bei so vielen musikrichtungen nur auf eine zu beschränken. obwohl es grossen spass macht metal zu spielen.

j: warum mögt ihr denn die „manic street preachers“ so gar nicht?

eddie hat da diese sache, die mit seiner alten band begann. er hält nichts von diesem "das ist meine meinung und darum müsst ihr dieselbe haben!"- tum. und ich glaube das ist es, was ihn an den „manics“ stört. vielleicht habe ich auch unrecht, und er hasst ganz einfach nur die musik oder hat ganz persönliche abneigungen gegen sie. es ist lustiger, wenn eddie sie nicht mag. er mag es, dinge nicht zu mögen - zum spaß. das ist nie bösartig gemeint. manchmal übertreibt er es.

k: „art brut“ texte haben ja ganz gerne einen gewissen läster-faktor und da, wo der text nicht alles verrät, tut eddie es dann später durch ausgiebige kommentare und erklärungen.

(lacht) er weist gerne auf dinge hin und dann kann er bei auftritten ausgiebig darüber reden. viel besser als eine band, die nur ihr album runterspielt - langweilig.

j: nme schlagzeile vor eingen wochen: eddie argos - i'd drink a pint with „the enemy“ but i wouldn't drink with „the kaiser chiefs“...

er sagt, was er denkt. er mag einfach ihre musik nicht, und wenn er jemandes musik nicht mag, geht er hin und sagt es. man kann ja auch mit jemandem befreundet sein, aber seine band nicht ausstehen können, das ist in ordnung. sowie du dann aber selber in einer band spielst, ist das dann plötzlich nicht mehr in ordnung. die leute glauben, du hieltest dich für besser als sie, was gar nicht immer der fall ist. man kann doch nur beleidigt sein, wenn jemand unehrlich ist, und eddie sagt gerne sachen über bands, die er nicht mag, aber das ist doch zum spass. die leute sind so sensibel, man, vorsichtig sein - ist doch langweilig. interviews, in denen alle immer höflich sind, sind doch nicht ehrlich, niemand ist immer 100% freundlich, dann hast du doch keine eigene meinung.

k: wie die bands, die dir vorab schon eine liste der dinge vorlegen, die nicht angesprochen werden sollen.

j: was wäre den ein thema, das wir dich nicht fragen dürften?

sehr persönliche sachen, die nicht relevant wären, sexuelle vorlieben - es sei denn, ich wäre in einer band und würde davon singen, dann wär's ja wieder relevant. meine familie, glücklicherweise macht eddie diesen job ja ganz gut, also braucht man nicht mehr viel nachzufragen.
die songs sind sehr lebensecht. ich war zeuge vieler seiner fehler, über die er dann später singt. ich weiss nicht, warum er das macht, vielleicht ist er einfach dumm. (lacht)
ihm mangelt es nicht an selbstbewusstsein, er ist witzig.

j: ein wenig narzistisch?

das ist mehr kathartisch als narzistisch. karten auf den tisch, so in etwa. aber ganz genau weiß man es nie, er ist immer ein wenig mysteriös. nicht auf eine ernsthafte art, sondern witzig. ich bin gerne täglich zeuge!

k: live denke ich jedesmal: die fühlen sich berufen und haben einen auftrag, welchen?

den auftrag, es interessant zu halten!
wir alle lieben liveauftritte und es ist einfach grandios, das jeden tag machen zu können, was du aber nicht kannst, wenn du dich jedesmal wiederholst. das wäre wie fliessbandarbeit, dabei sollst du spaß haben und dem publikum immer etwas abwechslung bieten. wir haben diese bands gesehen, die touren und jede einzelne nacht stereotype konzerte spielen. wenn wir mit ähnlichen sets gestartet sind, haben wir uns schnell gelangweilt und es dann doch vor ort abgeändert.

j: macht es spass, exzentrisch zu sein? oder empfindest du dich nicht als exzentrisch?

als band sind wir auf jeden fall exzentrisch. wenn man sich die dinge betrachtet die uns ausmachen: die völlig unterschiedlichen musikrichtungen, die wir mögen, trotzdem spielen wir gemeinsam. auf die eine oder andere art haben wir alle unsere seltsamen persönlichen seiten.

k: warum ist zum beispiel freddy so selten direkt in videos oder auf fotos zu sehen?

sie selber ist eine ausgezeichnete fotografin, und es soll unter fotografen verbreitet sein, eher ungern die andere seite der kamera einzunehmen. ich würde nicht so weit gehen, es als phobie zu bezeichnen, aber sie macht sich einfach nicht viel daraus, aufs bild zu kommen. was sehr interessant ist, denn wir haben so viele männliche fans, die völlig begeistert von freddy sind. es macht sie interessanter, ein wenig geheimnisvoll.
ich halte sie nicht für seltsam, wir haben großen spaß!
trink mit ihr, aber halte die kamera nicht auf sie!

j: streitet ihr euch über eure künstlerische richtung?

wir streiten gar nicht. wenn sich etwas schlimm anhört, entscheiden wir zusammen: weg damit, etwas neues her. wenn eddie eine idee nicht gefällt, wird sie auf später verschoben, nicht völlig über bord geworfen, aber wir gehen die nächste sache an. es ist nur ein riff oder ein wort, da ist es unnütz zu sensibel zu sein, so wertvoll ist es nicht um sich damit lange zu beschäftigen. wir verschwenden da keine zeit. wie bei auftritten: wir machen keine langen pausen zwischen den songs.

j: habt ihr das album alle gemeinsam live eingespielt?  

haben wir. jeder hat in den neuen stücken sein eigenes thema. wir haben die ungefähr jeweils 5x gespielt, und frank hat jedesmal hingehört und dann seine vorstellungen und anweisungen verkündet und jeden einzelnen direkt angesprochen: stop - hören - und play! und dann hat er die stücke ausgesucht, die sich für ihn am besten anhörten. wir waren einverstanden und haben das dann aufs album gebracht. jeder gute recording engineer schneidet ja auch dann mit, wenn du als band nur herumalberst und sagt es bloss nicht. wir haben einige stücke auf diesem album bei denen der erste take das beste war. die stücke profitieren davon. reinerer sound, als wenn du hinterher ran gehst und daran herum tüftelst. es hört sich nicht roh an sondern warm.

j: dürfen wir fragen, ob du von dem ganzen leben kannst?

es wird weniger und weniger. sicherlich sind wir nicht reich. die möglichkeit geld zu verdienen hat sich verändert, denn keiner kauft mehr platten. nicht, dass wir so viele verkauft hätten. du kannst davon leben, aber du musst arbeiten. dauerhaft und viel arbeiten. die einzige art, auf die wir geld verdienen, ist durch das touren und die konzerte.
ganz ehrlich: wir würden es wahrscheinlich auch tun, wenn wir damit gar nichts verdienen würden. solange wir es uns leisten können, machen wir es, und wenn wir es uns dann nicht mehr leisten können, machen wir's einfach weiter. jeder besorgt sich einen job, und dann geht es halt, wenn man gemeinsam zeit hat. keiner von uns betrachtet das ganze als ein vorrüber gehendes ding. und mit dem richtigen job ist das ja auch auf jeden fall möglich. das wird auch für mehr und mehr bands realität werden. auf eine gewisse art ist das fairer.

j: aber es kann auch schlimmer werden, denn musiker haben immer weniger zeit.

da bin ich nicht so sicher, vielleicht kommt dann auch immer weniger mist durch.

k: eher mehr mist kommt durch!

j: und mehr menschen hören mist, denn das verkauft sich.

ich betrachte das lieber unter dem live-aspekt als unter dem album-aspekt.ich seh kein mtv, ich höre wohl radio, aber das ist es dann auch. wenn sechsjährige sich was fröhliches im fernsehen anschauen wollen: gut, nur zu. aber wenn junge menschen sich schöne menschen im fernsehen anschauen wollen: das ist nur studioproduzierter müll.
wenn du guten indie oder rock sehen willst, dann ist das live-set immernoch der beste beweis, ob eine band etwas taugt oder nicht. nicht das grösste studio budget. ich hoffe dahin kommt es: kannst du zum leben touren?! das ist der wirkliche test!
ein künstlerisches statement auf einer platte kannst du dann machen, wenn du es kannst. und dann machst du es auch ohne geld. du kannst es heute auch von zu hause aus machen, du brauchst das grosse label nicht dazu - was ja sonst die wurzel des problems war.
auf eine art auch gut: hat niemand geld, steckt wenigstens ehrliche arbeit hinter dem produkt.
du kannst dich nicht hinter der produktion verstecken. was sind das für leute die die nächsten „u2“ werden wollen? ganz nett wenn du in die badewanne willst, aber wer will schon den ganzen tag baden?
klar mögen das leute, wenn sie sich nur mit dem zeh ins wasser der musik wagen und die wird es auch immer in mengen geben. aber es wird klarer zu sehen sein, wer etwas taugt und wer nicht, wenn alle sich mehr anstrengen müssen.

j: sehr arbeitermässig...

wir haben mit art brut eine gute arbeitsmoral. ist zwar ein cliché: aber rock&roll wird doch aus den kampf geboren. und wenn du dich sehr anstrengst, kannst du dinge auch viel besser würdigen.
wir machen weiter und weiter und weiter ohne freie tage, auch wenn mal jemand von uns krank ist. egal: weiter.

j: tocotronic haben mit "kapitulation" eine ganz andere aussage getroffen...

jedem das seine. wir machen weiter und weiter. ich habe nicht jeden tag einen fertigen song, schreib ich am nächsten tag halt zwei und sammle melodien und einfälle.

j: eddie sammelt ja keine melodien

da hat er es nicht so mit. aber er sammelt texte, ideen wenn wir auf tour sind. und dann werfen wir alles zusammen und sehen, was geht und entsteht. wir sitzen nicht zusammen und jammen, das passiert nie. wir treffen uns und es geht: ok was haben wir? go! und dann ist es wie puzzeln: das teil hierhin, das teil dahin. und wenn etwas nicht passt: weiter.
als wir jetzt ins studio gingen hatten wir 12 songs fertig und etwa 5 ideen. die haben wir zuerst gespielt, um zu sehen, was aus ihnen werden kann, und frank hat daraus mit uns songs gemacht, die es auch aufs album geschafft haben. das war toll, denn es war ein songschreiben mit frank black zusammen.

k: zeichne uns doch bitte deine interpretation der antwort auf die frage: comic-buch sozialisation als kind im vereinigten königreich, da eddie uns jetzt nicht die antwort zu „dc“ vs. „marvel“ zeichnen kann.

versuche ich gerne. ich interessiere mich ja gar nicht für comics, das ist alles eddie. als kind hatte ich natürlich welche, aber das waren einfache dinger wie „dandy“ oder „beano“. die handelten hauptsächlich von ungezogenen kindern.
ich habe die meisten meiner comics auf dem rücksitz eines autos gelesen, während mein vater am steuer saß. schade, dass ich mich so gar nicht für „dc“ interessiere. wenn wir das nächste mal in amerika sind, besuchen wir das „dc“ büro. sie haben uns eingeladen als sie hörten, dass wir über sie singen. das auto war übrigens ein volvo. ich hatte unmengen cousins und tanten, onkel, um die 50 leute. die sind aber nicht im auto. mein vater mit schnurrbart, besser als eddies, wie der von tom sellek.

k: wie alt bist du auf dem bild?

der zeichung nach zu urteilen bin ich 6! das war auch das alter, in dem ich die meisten comics gelesen habe. ich musste in der schule viel ernstes zeug lesen, deshalb lese ich jetzt am liebsten trash. fiktion, biographien und albernes zeug.
tada: mein bild! eddie wäre gut beim zeichnen der „dc“ vs. „marvel“ sache gewesen.
er malt sehr viel, was gut für ihn ist. wenn wir so mit der tour beschäftigt sind, vermisst er es. in den letzten 6 monaten hatte er noch viel zeit dazu, fast so eine art therapie glaube ich, er kommt mal raus.

k: ich stelle ihn mir ja immer im bademantel, unrasiert, mit pinsel in der hand in einer völlig chaotischen wohnung vor.

ungefähr so: er malt gerne im schlafzimmer, was dann künstlertypisch ein großes durcheinander ist. ein bademantel wäre wahrscheinlich schon zuviel aufwand für ihn.

j: hat er mal darüber nachgedacht ein buch zu schreiben?

hat er. er schreibt ja schon über comics, und vielleicht wird er etwas über „dc“ comics rausbringen. inhaltlich dann mehr über die wahre bedeutung einzelner comics, ein wenig comic-geschichte, aber hauptsächlich bedeutsamkeit. gestern hat er gerade über eines der ersten „dc“ comics gesprochen: da geht es um einen mann, der tagsüber ein völlig normaler, weisser angestellter ist und sich in der nacht in einen schwarzen bösewicht verwandelt. sehr rassistisch das ganze, mit der dunklen hautfarbe wird er tierischer. das war eines ihrer ersten comics zu der zeit. sehr bizarr. er nimmt das sehr ernst. für mich sind das bloß comics, aber für ihn geht es da um mehr. leute versuchen ständig ihn mit fangfragen auf die probe zu stellen, aber er weiß wovon er spricht.
ich habe da gar keine ahnung, das ist das komische: wir spielen nicht in einer band, in der sich alle mitglieder für diese eine bestimmte sache begeistern und darüber musik machen. die texte drehen sich um eddie.

j: aber wenigstens einer handelt von mikey!

der handelt eher von uns allen. an dem punkt waren wir alle schon und bis auf das "unannonyme" kennen wir uns in solchen situationen: durcheinander und betrunken.

j: geht ihr täglich auf bahn?  

wenn wir touren muss man ja auch was erleben, manchmal hat einer von uns einen tag frei und tritt einige zeit etwas kürzer. aber im feiern sind wir gut, was nicht überrascht: bands eben. wir sind aber alle immernoch die besten freunde. ein wenig wie eine neue familie: die band. man streitet sich wie unter geschwistern aber mittlerweile auch seltener, da wir uns mittlerweile gut kennen. wir machen das seit fünf jahren also sind wir jetzt menschlich ziemlich entspannt.

j: ward ihr innerhalb der band schon immer miteinander befreundet?

eddie, jasper und ich kannten uns schon als jugendliche. eddie und ich sind zusammen in bournemouth aufgewachsen und waren praktisch nachbarn, haben uns aber über freunde kennen gelernt, als ich 14 war. jasper zog mit etwa 16/17 in die gegend.

k: eddie mochte die gegend, in der er aufwuchs ja nicht unbedingt...  

die küste! all die touristen, die nur kurz in die stadt kommen, losziehen, um zu feiern, tanzen und dann...

j:...schwimmen gehen.  

...schlägereien vom zaun brechen. reichtum und armut liegen in der gegend so dicht nebeneinander, was sich dann als brisante mischung herausstellt, wenn die ärmeren wütend werden. auf eine weise deprimierend, aber das geht doch den meisten so: egal, wo du aufwächst, die dinge langweilen dich irgendwann, sogar wenn du an wunderschönen orten groß wirst steht es dir irgendwann bis zum hals.

j: aber du hast den bournemouth fc!

schon, aber das bringt ja nichts. ich kannte vielleicht wenn's hochkommt drei fans, und das zeigt ja wohl, wie zwecklos es ist, den fc zu unterstützen. keiner in der band interessiert sich wirklich für fussball. mikey vielleicht ein wenig. merkwürdig bei so vielen kerlen in einer band. st.pauli hat es uns angetan, aber das hat mehr mit ethos zu tun, als das wir wirklich viele spiele verfolgen würden. aber hin möchte ich schon mal, ich hab die nämlich noch nie spielen sehen.

j: würde das freddy auch interessieren?

sie hat mal einen fangesang intoniert, aber eher als gegenmassnahme, um jemanden anderen zu übertönen. sie hat mit dortmund dagegen gehalten. sie kommt ja aus einem kleinen dorf in der nähe von köln.

mikey kommt aus bayern, wo wir mal gemeinsam waren. sehr ländlich mitten im wald, wunderschön, alle männer rauchen pfeife - sehr taditionell. das ist wahrscheinlich nur zu ihrem besten. wenn die beiden aus großstädten kämen, wären sie anders. irgendwie sind wir alle in etwas ländlichen gegenden aufgewachsen. bournemouth geht ja nicht als richtige stadt durch und ist voller alter menschen. es ist sehr still und passieren tut auch nichts, ich glaube es ist ein wenig besser geworden. wenn wir jetzt dorthin kommen, sieht man viel mehr studenten und indie clubs, aber immernoch ländlich, alle sind etwas langsamer als anderswo.

k: wie steht es denn um deine mitwirkung in anderen bandprojekten?  

ich bin in einigen, aber bis jetzt ist noch nichts aufgenommen, da kann ich nicht offiziell ja-sagen, wenn noch niemand etwas gehört hat, verschwendung!

j: wir wollen namen!  

als „catskilkin“ gibt's solo-sachen, die nur noch aufgenommen werden müssten (hörprobe "the shocker": www.myspace.com/catskilkinrocks), lustiges zeugs. alles blödeleien, die man mit „art brut“ nicht machen kann.

k: gibt es also tatsächlich blödeleien, die man mit „art brut“ nicht machen kann?

ihr wäret erstaunt. wenn ich wirklich alleine arbeite, erreichen die texte die ebene reiner komödie ohne irgendeine bedeutung.

j: das würden „art brut“-fans genießen!  

hoffentlich! das ist eines der dinge, die ich unbedingt dieses jahr machen möchte. hätte ich schon letztes jahr machen sollen, als ich mehr ruhe hatte - jetzt muss ich zeit finden und jemanden, der es umsonst macht. (lacht) immer dasselbe thema!

j: könntest du doch auch selber!?

stimmt schon, aber all meine technik geht grad den bach runter. der mac verabschiedet sich und schon geht's an anderen stellen weiter.

j/k: kennen wir!  

unglücklicherweise ist diesmal alles zeitgleich abgeschmiert, jetzt muss ich tausende pfund, ausgeben um das wieder zu richten. hab ich grad gar nicht. hoffentlich schaff ich es noch, dieses jahr mal zu sparen und ein solo-album rauszubringen. abwarten!

(interview: joachim büchner und kathrin seibert / 13.05.09 / knust hamburg)

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